Bremse Shimano Saint BR-M810 im Test!


Da woll'n wir doch mal sehen, ja irgendwas wollte ich doch hier noch.... ehhh, ach so, ja es
ging um diese hier,

oder genau gesagt um das hier!

Jawohl, das ist die Shimano Saint BR-M810. Und da ich weiß wie lange ich mich nicht
entscheiden konnte welche Bremse mein Volcano zum stehen bringen sollte, geht ja
schließlich auch um ein paar Euronen, habe ich beschlossen Euch an meinen Erfahrungen
teilhaben zu lassen.
So, Spaß beiseite, fangen wir mal ganz von vorne an.


Shimano Saint BR-M810 - Die Verfügbarkeit!

Die Saint Bremse scheint bei fast allen großen Online-Händlern sofort verfügbar zu sein.
Ebenso ist sie bei allen großen Fahrradhändlern in meiner Umgebung auf Lager, nur einige
kleine Händler hatten auf meine Anfrage eine Bestelldauer von ca. 2 Tagen.
Die Preise lagen bei mir zwischen 249,- und 329,- Euro für den kompletten Satz vorne/hinten.
Shimano scheint seine Händler gut zu versorgen.


Was bekomme ich für meine Knete?

Der geneigte Käufer kann die Saint entweder einzeln für vorne und hinten oder als komplettes
Set erstehen.
So ein Set besteht aus der komplett vormontierten Bremse. Das heißt Bremshebel,
Bremssattel mit montierten Belägen und das Ganze mit der Bremsleitung betriebs- und
montagefertig verbunden und entlüftet.

Des weiteren befinden sich in den vielen kleinen Tütchen die Schraubensicherungen, ein paar
Kleinteile für Bremsleitungen und ein paar gelbe Kunststoffklötze die zum entlüften in den
Sattel eingesetzt werden müssen.

Was völlig fehlt sind Bremsscheiben und Adapter für die Sättel. Gut, so ein Adapter für den
Sattel kostet 4,99 Euro, aber keine Scheiben bei einem sogenannten "Komplett Set" ist
verwirrend.
Eine Montage- Bedienungsanleitung fehlte übrigens nicht nur hier sondern bei allen Saint
Bauteilen die ich bisher erstanden habe. Nicht das ich diese benötigt hätte, aber bei dem
Verkaufspreis sollte eine Anleitung doch wohl selbstverständlich sein. 


Shimano Saint - Die Montage:

Stellte überhaupt kein Problem dar. Die alten Sättel samt Adapter demontiert und die Neuen
gleich wieder dran dauerte bei mir fünf Minuten.
Etwas länger dauert da schon die Montage der Bremshebel. Das liegt an der Einschrauben-
befestigung, welche mehr Stabilität bringen soll. So muss man, um die Hebel zu montieren
vorher Schalthebel und Griffe demontieren und natürlich nach der Montage alles wieder neu
ausrichten.
Das Ausrichten der Sättel war bei der Saint sehr einfach. Bremse ziehen und Sattel
anschrauben, fertig. Die Beläge gehen schön weit auseinander und so schleift nichts.
Insgesamt benötigte ich keine halbe Stunde für die Montage der ganzen Bremse.


Shimano Saint - Die Wartung:

Um die M810 zu entlüften muss man lediglich den Bremshebel mit dem Bremsflüssigkeits-
tank waagerecht stellen. Dann noch Deckel auf, Flüssigkeit nachfüllen und unten am Sattel
einfach entlüften während man oben am Hebel zieht. Wie beim Auto, wenn man weiß wie,
ganz simpel.
Zum Beläge wechseln muß der Sattel nicht unbedingt runter, aber dann geht es bedeutend
einfacher. Damit die Bremse nicht wieder komplett neu eingestellt werden muß, sollte man in
dem Fall gleich die Sättel samt Adapter demontieren.


Shimano Saint - Die Einstellmöglichkeiten:

Gleich ins Auge fallen natürlich die güldenen Verstellrädchen. Mit denen kann man völlig
unproblematisch die Ausgangsstellung der Bremshebel verstellen.
Auf dem Bild stehen die Hebel an äußerster Stelle und können mit den Stellrädchen näher an
den Griff herangeholt werden.
Der Druckpunkt kann per Schraubendreher auf die eigenen Bedürfnisse eingestellt werden.


Shimano Saint - Die Bremsleistung:

Bei den ersten Bremsversuchen wurde die Bremse in der Grundeinstellung belassen. das
heißt die Hebel waren ganz außen und auch der Druckpunkt blieb unverändert und kommt
daher bei ca. halbem Hebelweg.
Die Bremse geht butterweich. Es reicht ein Finger um Saint selbst auf griffigstem Untergrund
ohne Probleme blockieren zu lassen. Durch den relativ langen Hebelweg bis zum Blockieren 
läßt sich die Bremskraft super fein dosieren.
Als Hayes Stroker Ryde und K24 gewohnter Biker waren die ersten Bremsmanöver eine
Katastrophe.... die Gabel tauchte tief ein und das Hinterrad blockierte sofort. Gut das ich die
ersten Bremsversuche auf der Straße gemacht habe. Im Gelände, womöglich noch in einer
Kurve, hätte es mich gleich gerissen.
Also einfach bedenkenlos in die Vollen greifen sollte man bei dieser Bremse, zumindest als
ungeübter, lieber nicht.
In anbetracht der Tatsache das ich mit 180er Hayes Scheiben und ohne eingefahrene Beläge
getestet habe, ist mein Grinsen wie in Stein gemeißelt, denn....

... da sollte noch was gehen.
Nach dem ich die vordere Bremse mit einer 203er Scheibe aufgerüstet habe, passt jetzt auch
die Bremskraft besser zur Lastverteilung des Bikes während einer Bremsung.

Jetzt kann man ohne Probleme gleichmäßig an beiden Hebeln ziehen ohne das etwas
blockiert, ein gewisses Gefühl für die Bremsleistung natürlich vorrausgesetzt. Der direkte
Unterschied zur Hayes wird an solchen Stellen besonders deutlich.

Früher bremste ich und wurde langsamer, logisch. Mit der Saint sieht das etwas anders aus.
Die stärkere Verzögerung wird sofort dadurch deutlich, dass mein Bike förmlich unter mir
stehen bleiben will, während mein Körper durch die überschüssige Bewegungsenergie weiter
möchte.


Shimano Saint - Bremsen im Regen:

Natürlich lasse ich auch keinen Regentest aus. Die Bremsleistung selber war praktisch
unverändert, wenn man mal von der fehlenden Haftung der Reifen absieht. Das obligatorische
Quietschen der nassen Beläge war natürlich vorhanden, aber bedeutend leiser wie bei meiner 
Hayes und verschwand nach wenigen Bremsungen wieder.


Shimano Saint - Fazit:

Nach ausgiebigen Touren steht meine Meinung fest. Die Saint konnte mich noch nicht
enttäuschen. Sie greift nach wie vor unverändert hart durch.
Ich konnte bis jetzt keinerlei Verstellungen der Bremspunkte oder sonstige Probleme
feststellen. Nach kurzer Zeit hat man sich an die Bremse gewöhnt und kann damit, bedingt
durch den großen Hebelweg, sehr feinfühlig und sicher im Grenzbereich hantieren. 
Ich rate auf jeden Fall zu verschieden großen Bremsscheiben um die Bremsbalance
vernünftig zu verteilen.
Die BR-M810 vermittelt durch ihre hohen Leistungsreserven viel Sicherheit und macht dadurch
deutlich schneller!


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